Kurz nach der Ankuft der Familie Hamer in Italien 1978 wurde der Sohn Dirk Hamer „wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt“ aus Italien ausgewiesen (Vermächtnis der Medizin Teil II, 1999, Seite 357), kam aber für einen Segelurlaub mit Freunden und seiner Schwester Birgit „illegal“ nach Sardinien zurück.
Am 18. August 1978 wurde Dirk Hamer dann während des oben erwähnten Urlaubs von Viktor Emanuel von Savoyen (Sohn des letzten italienischen Königs) auf der Insel Sola de Cavallo bei Korsika angeschossen.
Die Abläufe dieses Abends wurden gerichtlich nur unzureichend aufgeklärt. Der Prinz von Savoyen wurde im ersten Verfahren freigesprochen, dann in einem Revisionsprozess 1991 zu sechs Monate Bewährungshaft wegen unerlaubtem Waffenbesitz verurteilt.
Soweit sich die Ereignisse rekonstruieren lassen hat sich Nicky Pende (Sohn des Hausarztes der Familie Savoyen und ein Freund von Dirk Hamer) ohne zu fragen das Ruderboot des italienischen Kronprinzen ausgeliehen um zu seiner Yacht zu rudern auf der Dirk Hamer bereits in der Koje schlief. Der Prinz erregte sich so sehr über diesen vermeintlichen Diebstahl, dass er zu seinem Gewehr griff und auf den „Dieb“ anlegte und mehrfach schoss. Dabei wurde der in der Yacht schlafende und unbeteiligte Dirk Hamer getroffen (siehe Beschluss des European Court of Human Rights, 1996 und Pressererklärung der Familie Hamer, 1991).
Dirk wurde schwer verletzt bereits im Koma ins Krankenhaus von Marseilles eingeliefert, wo ihm das rechte Bein amputiert werden musste. Der Vater verlegte, gegen den Rat der behandelnden Ärzte, seinen Sohn Dirk in einem kritischen Zustand nach Heidelberg (Beschluss des European Court of Human Rights, 1996). Am 07. Dezember 1978 starbt Dirk Hamer in der Universitätsklinik Heidelberg nach mehrfachen Operationen an einer Gasbrandinfektion und einem Nierenversagen.
Hamer wird von dem Tod seines Sohnes schwer getroffen und beklagt in seinen Büchern den Tod des Sohnes:
„Mein armer Sohn, was hast Du durchgemacht, was hast Du gelitten, ohne je mit einem Wort zu klagen. Was hätte ich darum gegeben, hätte ich an Deiner Stelle sterben dürfen. Jede Nacht stirbst Du aufs neue in meinen Armen, 730 Nächte bist Du seither bei mir gestorben, und immer wollte ich Dich nicht loslassen aus meinen Armen und immer zog Dich das grausige Verhängnis. Ohnmächtig stand ich noch jedesmal zum Schluss und hab geheult wie vor zwei Jahren, so hemmungslos und fassungslos geheult wie damals zwischen all den schwerkranken Patienten und den abgestumpften, rohen und unbarmherzigen Ärzten und Schwestern, die mich nur zum Sterben noch zu Dir gelassen haben.“
(Vermächtnis der Medizin Teil II, 1999, Seite 11)
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