Ryke Geerd Hamer und die Germanische Neue Medizin

07 Entdeckung der Neuen Medizin

Das Jahr 1981 ist das (zumindest offizielle) Geburtsjahr der (erstmals nur) „Neuen Medizin“ und ist in der Abfolge der Ereignisse kaum zu entwirren. Der heutige Begriff „Germanische Neue Medizin®“ entstand erst 2003.

Nach dem Tod seines Sohnes erkrankte Hamer an einem Hodenkrebs. Hamer selber gibt den Beginn der Erkrankung und die folgende Operation für das Jahr 1979 an (Link). Laut Beschluss des Verwaltungsgerichts Frankfurt von 2003 wurde eine Operation jedoch erst im Jahr 1981 durchgeführt.

Im Jahr 1981 will Hamer nach eigenen Angaben als Oberarzt an „einer der Münchner Universität angeschlossenen sog. Krebsklinik“ gearbeitet haben (Vermächtnis der Medizin Teil I, 1999, Seite 47). Allerdings wird die von Hamer behauptete Tätigkeit als Oberarzt an einer Münchner Krebsklinik im Jahr 1981 in keiner der zur Verfügung stehenden Gerichtsakten oder Zeitungsartikel erwähnt, im Gegenteil es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Hamer keine praktischen Erfahrungen im Fach der Onkologie besäße.

Im September 1981 ist Hamer dann nach eigenen Angaben auf die „Eiserne Regel des Krebses“ und die „Zweiphasigkeit der Erkrankung“ gestoßen. „Geleitet und Bestätigt“ wurde Hamer bei seinen „Forschungen“ im Traum von seinem Sohn Dirk

„Als ich im September 1981 zum ersten Mal ein System bei der Genese des Krebs gefunden zu haben glaubte, nämlich das DIRK-HAMER-SYNDROM, da bekam ich, wie man zu sagen pflegt, „weiche Knie“. Zu gewaltig erschien mir diese Entdeckung, als daß ich sie selbst zu glauben vermochte. In der Nacht hatte ich einen Traum: Mein Sohn DIRK, von dem ich oft träume und mit dem ich dann im Traume beratschlage, erschien mir im Traum, lächelte sein gutmütiges Lächeln, wie er oft zu lächeln pflegte, und sagte: „Das, was Du gefunden hast, Geerd, ist richtig, ist vollständig richtig. Ich kann es Dir sagen, weil ich jetzt mehr weiß als Du. Du hast es klug herausgefunden. Es wird eine Revolution auslösen in der Medizin. Du kannst es auf meine Verantwortung veröffentlichen! Aber Du mußt noch weiterforschen, Du hast noch nicht alles herausgefunden. Zwei wichtige Dinge fehlen Dir noch!““
( Vermächtnis der Medizin Teil I, 1999, Seite 36)

Grob gesagt, geht es in Hamers Theorie um die Vorstellung, dass psychische Konflikte zu Veränderungen im Gehirn und diese zu Veränderungen in dem jeweils dem Gehirnareal zugeordnetem Organ führen. Diesen Dreitakter von „Konflikt, Gehirn und Organ“ nannte Hamer nach seinem Sohn Dirk-Hamer-Syndrom (DHS). Die Organveränderungen seien gleich zu setzen mit den bisher bekannten schulmedizinischen Krebserkrankungen. Würden die betroffenen Patienten ihre Konflikte lösen (unter Hamers Führung), würde so auch das Krebsleiden geheilt werden.

Am 04.10.1981 hat Hamer dann seine Entdeckung bereits im bayrischen Fernsehen vorgestellt:
Ich rief Herrn Oldenburg vom Bayerischen Fernsehen an, der schon einmal eine kurze Reportage vom Hamer-Skalpell im Mai 1978 vom Chirurgenkongreß in München gebracht hatte. Er kam nach Oberaudorf und machte einen kleinen Film, der am 4.10.81 in Bayern gesendet wurde, gleichzeitig wurde das Ergebnis im italienischen Fernsehen RAI in einer Reportage gesendet. Nun ging ich wie im Rausch daran, weitere Fälle zu untersuchen. Ich wußte genau, daß man mir in Kürze in der Klinik „das Handwerk“ legen würde, da meine Ergebnisse zur Schulmedizin konträr waren
(Vermächtnis der Medizin Teil I, 1999, Seite Seite 36-37)

Hier findet sich der einzige Hinweis, wo Hamer 1981 vermutlich gearbeitet hat. Es wird der Ort Oberaudorf erwähnt. Dieser liegt südlich von Rosenheim und es gibt hier heute noch zwei Kliniken (Stadtkrankhaus Oberaudorf und die Reha-Klinik Bad Trissl). Vermutlich hat Hamer in der Reha-Klinik für Brustkrebserkrankungen Bad Trissl gearbeitet, denn seine ersten Fälle beziehen sich auf seine eigene Hodenkrebserkrankung und Brustkrebserkrankungen.

Ebenfalls im Oktober 1981 (nach Hamers eigenen Angaben also nach maximal 2 Monaten „Forschung“) reicht Hamer seine als Habilitation bezeichnete Schrift (200 Seiten) mit dem Titel „Das Hamer-Syndrom und die Eiserne Regel des Krebs“ in der Universität Tübingen ein. Das Habilitationsgesuch wird jedoch wegen schwerer wissenschaftlicher Mängel abgelehnt (siehe GNM-Aufklärung-Blogspot). Hamer kann mit dieser Ablehnung (die zuerst sogar wohlwollend ist und Empfehlungen für eine bessere wissenschaftliche Ausarbeitung Hamers Ideen enthält) nicht umgehen. Er glaubt nun Opfer einer „Erkenntnisunterdrückung“ der Schulmediziner zu sein.

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