Über die ersten Schritte Hamers mit seiner Neuen Medizin sind nur Hinweise aus dem Stern vom 24.11.1983 verfügbar. Hamer hat wohl bereits 1982 in Bad Krozingen ein Art Krankenhaus (Haus Rosenhof) für seine Neue Medizin betrieben. Da zunehmend mehr Patient verstorben sind, zog Hamer nach Gyhum bei Bremen um und eröffnete hier das Haus Dammersmoor.
Hamer behauptete im März 1983 auf einem internationalen Heilpraktiker-Kongress in Mainz, dass er mit seiner neuen Medizin bereits 50 Patienten geheilt hätte, nur sieben seien verstorben. Recherchen des Stern ergeben jedoch ein genau gegenteiliges Bild. Von 50 dem Stern namentlich bekannten Patienten sind nur noch sieben am Leben, gesund ist auch von diesen sieben kein einziger (Stern 24.11.1983).
Hamers Umgang mit den Patienten ist ebenfalls im Stern dokumentiert:
„Schwester Inge* (* Name von der Redaktion geändert), die in Hamers Krozinger Sanatorium arbeitete: „Der Hamer hat nie nach den Patienten geschaut. Die ganze Behandlung bestand nur noch aus gemeinsamem Singen und Essen.“ Sie erinnert sich an den Tod von Frau Strecker, die Lungenkrebs hatte. Als die Krankenschwester bei Dr. Hamer Alarm schlug: „Sie stirbt!“, lachte er sie aus. Sie durften der schrecklich leidenden Frau, die blau im Gesicht war, lediglich ein Beruhigungsmittel geben. Der Doktor: „Die soll heimfahren.“ Schwester Inge heute: „Wenn es ans Sterben ging, hat er die Patienten nach Hause geschickt.“
(…)
Zumindest einmal ging er (Hamer) noch massiver vor. Einen ehemaligen Patienten aus seiner Krozinger Zeit suchte Hamer zu Hause in Wermelskirchen auf. Der war ihm noch 2000 Mark schuldig, konnte aber nicht bezahlen. Man einigte sich auf einen Handel. Der Arzt verzichtete auf sein Geld. Dafür mußten der Patient und dessen Frau ihn gegenüber neuen Patienten loben. Die Frau: „Mein Mann lag sterbenskrank, neben dem Telefon, während ich Anrufern erzählte, er sei von Dr. Hamer geheilt worden.“ Drei Monate später war ihr Mann tot.“
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